WASSERSTRUKTUREN
UND IHRE BIOLOGISCHE BEDEUTUNG
Eine
Dokumentation
Von Marco Bischof und
Franziska Rohner Forschungsstelle für Biophysikalische
Balneologie, Zurzach/Schweiz
© 1992 Marco
Bischof und Franziska Rohner
Veröffentlicht in "Dokumentation
der besonderen Therapierichtungen und natürlichen Heilweisen in Europa", Band II (Wissenschaftliche Grundlagen der
besonderen Therapierichtungen und natürlichen Heilweisen), S.91148. Verlag für
Ganzheitsmedizin VGM, Essen 1992.
Inhaltsverzeichnis
A.Einleitung
A.1: Wasser und Leben
A.2: Wasser als möglicher Informationsträger
Volkstümliche Überlieferungen und esoterische
Tradition
Wissenschaftliche Überprüfung der
"Imprägnierung" durch Heiler
Kosmische Einflüsse auf Wasser
Einflüsse elektromagnetischer Felder
Das "Polywasser"
Naturheilverfahren
Die "Affäre Benveniste"
A.3: Systemtheoretischer Ansatz
B. Theoretische und experimentelle Ansätze zur Funktion des Wassers im
lebenden Organismus
B.1: Biophysikalischer Ansatz
B.1.1: Theoretische Hintergründe
B.1.1.1: Strukturen im Wasser selbst
a) Die physikalischen Eigenschaften
und "Anomalien" des Wassers
b) Modelle der Wasserstruktur
B.1.1.2: Das Wasser im lebenden Organismus
B.1.1.3: Die Rolle des Wassers in biologischen Systemvorstellungen
Die Biostrukturentheorie von Macovschi und die
Arbeit Manzatus
Das Wassermodell von Resch und Gutmann
Die Theorie der Grundregulation
B.1.1.4: Wasserstruktur als Folge des Nichtgleichgewichtszustandes
B.1.2: Experimentelle Erfahrungen und Möglichkeiten
B.1.2.1: Experimente zur Frage der Struktur des Wassers
B.1.2.1.1: Methoden zur Wasserstrukturierung
B.1.2.1.2: Methoden zur Detektion von Wasserstrukturen
Physikalische Methoden
Biologische Methoden
Unkonventionelle Methoden
B.1.2.2: Experimente zur Frage der Struktur des Wassers in der Zelle
B.2: Wasser als InformationsVermittler
B.2.1: Elektromagnetischer Ansatz
B.2.1.1: Theoretische Grundlagen
B.2.1.2: Experimente
B.2.2: Wasser und Formbildung (Anthroposophischer Ansatz)
Tropfenbildmethode
Kristallisation
Kapillardynamische Steigbilder
C.Zukunftsperspektiven: mögliche medizinische Konsequenzen
"Biology
has forgotten water, or never discovered it"
(Albert SzentGyörgyi,
Nobelpreisträger, 1971).
A.EINLEITUNG
A.1: Wasser und Leben
Das Leben nimmt vollkommen teil am Stoffwechsel der Erde. Es gibt
keine Unabhängigkeit. Die Abhängigkeit vom Wasser ist besonders zentral. Der
wesentliche Teil eines Organismus besteht aus wässrigen Lösungen. Beim Menschen
ist 60-70% des Körpergewichts Wasser; das innere Milieu der Zelle besteht aus
80% Wasser. Die Zellen der vielzelligen Organismen befinden sich in einem
inneren Meeresmilieu, das in seiner Zusammensetzung dem Urmeer vor Millionen
von Jahren entspricht. Aus dieser extrazellulären Flüssigkeit nehmen sie Nährstoffe
auf und in sie hinein geben sie Stoffwechselprodukte ab. Die gesamte Körperflüssigkeit
ist auf drei Räume aufteilt: Die Interstitialflüssigkeit, das Blutplasma
(Lebewesen mit geschlossenem Blutkreislauf) und die intrazelluläre
Flüssigkeit. Von zentraler Bedeutung für die Gesundheit des Körpers ist die Konstanz
dieses inneren Milieus in Volumen, Ionengehalt und Osmolarität. Dafür sind
verschiedene homöostatische Mechanismen "verantwortlich". Eine
Schlüsselposition für das Gleichgewicht des Volumens nimmt Natrium ein.
Mehrere Mechanismen (z.B. die Niere) kontrollieren den Natriumgehalt in den
Flüssigkeitskompartimenten. Jedes Ungleichgewicht im Wassergehalt der
Körperflüssigkeiten kann zu schweren Störungen führen.
Die Haupteigenschaft des
Wassers ist seine Fähigkeit, Salze zu lösen. Das drückt sich auch in seiner
hohen Dielektrizitätskonstante aus. Wechselwirkungen zwischen den elektrischer
Ladungen der Ionen sind so gering, dass die Ionen in Lösung bleiben.
Die Eigenschaften der
wässrigen Lösungen hängen entscheidend von den in ihnen gelösten Stoffen ab:
osmotischer Druck, Dampfdruck, Gefrierpunkt.
Um sich nun ein Bild von der
Dynamik des Stoffwechsels im Körper zu machen, muss man sich den Reichtum an
Vorgängen vorstellen, die in wässrigen Lösungen, vor allem auch in Verbindung
mit den qualitativ entgegengesetzten Membranbereichen (hydrophobe Bereiche),
stattfinden. Die Ionen eines Zellsaftes beeinflussen die elektrischen
Eigenschaften der Zelle, die Löslichkeit anderer Partikel und auch die Funktion
von Makromolekülen. Im Zusammenwirken mit den selektiv permeablen Membranen
können Kräfte entlang der Membran aufgebaut werden (elektrisches Potential).
Auch das Auftreten von Wasserstoffionen (H+) ist hier zu erwähnen. Ihre
Konzentration (pH) ist von grosser Bedeutung für die elektrischen Ladungen
der im Saft gelösten Moleküle, vor allem auch der Proteine. Deren
Funktionsfähigkeit hängt unter anderem von der Ladung ab. Der Körper ist also
auf die Regelung der H+Konzentration angewiesen. Die Homöostase wird durch sogenannte
PufferSysteme erreicht.
Das Lösungsmittel Wasser ist
auch das Medium der Bewegung (Stofftransport): Der Stoffwechsel ist auf
räumliche Dynamik angewiesen. Bewegungen von Stoffen finden in Form von
Diffusionsprozessen statt, welche aus Konzentrationsgradienten ihre Energie
gewinnen. Entscheidend ist auch die Wechselwirkung Membranwässrige Lösung. Da
gewisse Membranen semipermeabel sind, d.h. praktisch nur für Wasser
durchlässig, entsteht von Kompartiment zu Kompartiment ein osmotisches System,
welches Motor für Bewegungen wird, oder z.B. bei Pflanzen den lebenswichtigen
Turgor erzeugt.
Wasserkompartimente und
Membranen wirken in verschiedenster Weise als ordnendes Paar. Die Membranen
können, je nach ihrer Funktion, auf die Zusammensetzung der sie umgebenden
wässrigen Kompartimente einwirken, und zwar durch verschiedene Mechanismen, die
die Durchlässigkeit für bestimmte Moleküle steuern. Sie können passiv permeabel
sein (Diffusion), sie können durch das Entropiegesetz (Adhäsion gleicher
Strukturen) sogenannte katalysierte Permeation zulassen, sie können
Anreicherungen von Substanzen durch
aktive Transportsysteme hervorrufen. Bei diesen Bewegungen spielt eventuell der
strukturelle Faktor der wässrigen Lösung eine grössere Rolle, als bisher
angenommen wird.
Wasser wurde nämlich bisher
immer nur vom chemischen und bakteriologischen Standpunkt aus betrachtet. Die
Frage nach der Rolle des Wassers im lebenden Organismus macht jedoch die
Klärung der bisher rätselhaft gebliebenen Natur der Substanz Wasser nötig. Die
hiefür nötige biophysikalische Betrachtungsweise bringt neu den Aspekt der
internen Struktur des Wassers in die Diskussion. Liegt Wasser in der Form
einzelner, unverbundener H2OMoleküle in chaotischer, zufälliger Bewegung vor, oder bildet
es (auch) besondere supramolekulare Strukturen mit einer gewissen Stabilität
aus, die eventuell eine Fähigkeit zur Informationsspeicherung bedingen ?
Liegt hierin ein Teil der biologischen Funktion des Wassers begründet ?
1. Wie im Körper und in den Zellen wirkt das Wasser mit seinen besonderen
Eigenschaften auch ausserhalb im Stoffwechsel der Erde. Wasser nimmt 71% der
Oberfläche der Erde ein. Ein Teil des Wassers ist ständig im Umlauf. Durch die
Energie der Sonneneinstrahlung verdampft Wasser und kommt in Form von Regen,
Hagel oder Schnee wieder zur Erde. Dies stellt neben der Bewässerung auch eine
ständige Reinigung der Luft dar. Ebenso reinigt sich das Wasser selbst bei der
Passage durch den Boden. Der Boden ist belebt und kann gewisse Verunreinigungen
verarbeiten. Das Wasser tritt als Quellwasser wieder an die Oberfläche. Auch in
diesen Reinigungsprozessen im Wasserkreislauf könnte die Strukturierung des
Wassers eine Rolle spielen (Injuschin)[1].
Ein wichtiger Aspekt der
Funktion des Wassers im Körper wie ausserhalb ist auch die
temperaturausgleichende Wirkung aufgrund des grossen Volumens und seiner hohen
spezifischen Wärmekapazität. Dadurch stellen z.B. grössere Wasserflächen einen
beträchtlichen ausgleichenden Klimafaktor dar.
A.2 Wasser als
möglicher Informationsträger
Über das allgemein bekannte Wissen von der zentralen Funktion des
Wassers in der Biologie hinaus gibt es die Vermutung, dass Wasser die Fähigkeit
besitzen könnte, Träger für subtile Informationen zu sein, die das
Funktionieren des Organismus zu beeinflussen vermögen.
Volkstümliche Überlieferungen und esoterische
Traditionen
Viele volkstümliche Bräuche zeigen die Vorstellung einer Übertragung
von "Lebensenergie" durch Vermittlung des Wassers. Wie alt diese
Bräuche sind, ist schwer zu sagen. Weit verbreitet ist das Bebeten, Besprechen
oder Besingen von Wasser, mit dem dann Pflanze oder Mensch behandelt wird[2].
Das "Handwörterbuch des Deutschen Aberglaubens" berichtet, dass
man in Mähren den Kopf mit Wasser begoss und dieses unter Rezitation gewisser
Formeln durch die Tür schüttete, um Kopfschmerzen wegzunehmen. Heilkräftig
soll nach dem Volksglauben Wasser auch werden, indem man es durch Löcher in
einem heiligen Baum giesst. Umgekehrt darf man nicht Wasser trinken, in das der
Mond geschienen hat, sonst wird man mondsüchtig[3].
Viktor Schauberger berichtet von einem Bauern in Österreich, der bei Sonnenuntergang
Tonerde in einen Bottich voll Wasser einrührte und dabei in das Wasser
hineinsang. Er liess seine Stimme vokalreich vom tiefsten Bass bis zu ganz
hohen Tönen hinauf ertönen, änderte dann die Rührrichtung und sang wieder die
Tonleiter hinunter. Diesem "Tonsingen", wie er es nannte, schrieb der
Bauer die auffallende Fruchtbarkeit seines abgelegenen Gutes zu[4].
Bereits Plinius der Ältere
empfiehlt die Behandlung von Triefaugen mit dem Badewasser eines gesunden
Menschen. Vom persischen Schahinschah wurde in früheren Zeiten gesagt:
"Sein gebrauchtes Waschwasser ist heilsamer als alle Medikamente"[5].
Eine solche "Übertragung von Gesundheit" durch Badewasser wurde auch
in neuer Zeit bestätigt[6].
In rosenkreuzerischen Kreisen des 17.Jahrhunderts wurde bereits durch
Behauchen "magnetisiertes" Wasser als "Aqua Vitalis"
angewandt[7].
Franz Anton Mesmer (17341815)
heilte mithilfe seiner "Baquets", Wannen, gefüllt mit magnetisiertem
Wasser, aus denen Eisenstäbe ragten. Die Patienten berührten diese Stäbe und
nahmen so das "Magnetische Fluidum" auf, mit dem das Wasser zuvor
aus dem Organismus des Heilers selbst oder aus Eisenmagneten imprägniert
worden war. Auch der Freiherr von Reichenbach (17881869) betrachtete Wasser
als idealen Speicher seiner "odischen Kraft". Von Wasser, das durch
"Handauflegen", Behauchen oder längeres am Körper Tragen
"magnetisiert" wurde, ist in der esoterischen Literatur vieler
Epochen die Rede [8]. Es
soll ausser zu Heilzweken auch bei der Stimulierung des Pflanzenwachstums
wirksam sein. Mit der linken Hand behandeltes Wasser soll anders wirken als
"rechtshändig bestrahltes". Der Unterschied zwischen behandeltem und
unbehandeltem Wasser soll noch aus einigen Zentimetern Entfernung deutlich
fühlbar sein.
Wissenschaftliche Überprüfung der
"Imprägnierung" durch Heiler
Immer wieder gibt es Bestrebungen, diese seit langer Zeit behaupteten
Effekte zu überprüfen. So glaubte der kanadische Biochemiker Bernard Grad von
der McGillUniversität in Montreal in den 60er Jahren in Doppelblindstudien
zeigen zu können, dass aus Pflanzensamen, die mit einer vom Heiler Oskar
Estebany behandelten salzigen Lösung gegossen wurden, signifikant mehr oder
dann höhere Pflanzen wuchsen. Die Lösung befand sich bei der Behandlung in
einem verschlossenen Glasgefäss, das Estebany nur 15 Minuten in den Händen
hielt.
Ähnliche Versuche machte Ende
der 60er Jahre der amerikanische Chemieingenieur Robert N.Miller mit den
Heilern Ambrose und Olga Worrall. Er stellte mit biophysikalischen Methoden
eine Reihe von Veränderungen in den Eigenschaften des behandelten Wassers
fest. Die signifikantesten Unterschiede betrafen die Oberflächenspannung, die
beträchtlich verringert wurde, und die Infrarotabsorption des Wassers[9].
Der sowjetische Biophysiker
Viktor M.Injuschin (AlmaAta) stellte bei ähnlichen Versuchen fest, dass der
Grad der Polarisierung des durchlaufenden Lichts einen guten Indikator für
die Veränderungen im Wasser abgab[10].
Douglas Dean hat Mitte der
70er Jahre von Heilern behandeltes Wasser spektroskopisch und kalorimetrisch
untersucht und weniger zwischenmolekulare WasserstoffbrückenBindungen als
bei gewöhnlichem Wasser festgestellt[11].
Dazu kamen Veränderungen im InfrarotSpektrum und eine Erhöhung der Oberflächenspannung.
Die gleichen Ergebnisse bekam er, wenn er Magnete eine halbe Stunde lang ins
Wasser legte[12].
Diese Ähnlichkeit der von Heilern erzeugten Veränderungen mit den magnetisch
bewirkten war bereits vom Mesmerismus behauptet und ist in diesem Jahrhundert
immer wieder experimentell festgestellt worden.
Die Resultate von Grad und
Miller wurden 1981 von William Tiller von der StanfordUniversität bestätigt[13].
Am Institut für Organische
Chemie der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau wurde 198283 mit
NMRSpektroskopie Wasser untersucht, das zuvor vom Bioenergotherapeuten Jerzy
Rejmer behandelt worden war. Nach einer Beeinflussung von einigen Minuten durch
die Hände des Heilers wurde eine Verschiebung des Spektrums beobachtet[14].
Kosmische Einflüsse auf Wasser
Vieles spricht dafür, dass Wasser auch Einflüsse aus dem Kosmos
aufnimmt und vermittelt. Professor Giorgio Piccardi (18951972), Leiter des
Institutes für Physikalische Chemie an der Universität von Florenz, hatte wie
viele seiner Kollegen immer wieder Anomalien im Ablauf chemischer Reaktionen
beobachtet. Nur in der Theorie reagieren zwei chemische Substanzen, wenn man
sie nach der gleichen Methode zusammenbringt, immer auf dieselbe Art. 1939 entdeckte
Piccardi, dass die seltsamen Reaktionsschwankungen keineswegs dem Zufall
zuzuschreiben waren: sie rührten vom sich ständig ändernden Verhalten des
Wassers unter dem Einfluss von kosmischen Faktoren wie Sonnenaktivität,
Mondphasen, Position der Erde in der Milchstrasse und der Position der beiden
grössten Planeten im Sonnensystem her. Besonders Wasser, das durch das rote
Leuchten einer elektrischen Entladung "aktiviert" worden war,
reagierte auf diese sensible Weise. Das so behandelte Wasser lagerte keinen
Kalk ab und löste in Boilern bereits bestehende Kalkschichten ab aber es besass nicht an allen Tagen dieselbe
Wirkung auf die Ablagerungen[15].
Einfluss elektromagnetischer Felder
Ähnliche Veränderungen macht das Wasser unter dem Einfluss schwacher
elektrischer und magnetischer Felder durch[16].
Die magnetische Aufbereitung
von Wasser wurde erstmals in den 50er Jahren vom belgischen Ingenieur
Vermairen zur Vermeidung von Kesselstein und Kalkablagerungen in Rohren und
Boilern empfohlen. Obwohl ihre Anwendung, auch in industriellem Masstab,
heute weit verbreitet ist, ist sie nur in der Sowjetunion einer gründlichen
wissenschaftlichen Untersuchung unterzogen worden. Seit den frühen 60er Jahren
hatten russische Wissenschaftler berichtet, dass magnetische Behandlung von Boilerwasser
die Kesselsteinbildung reduziert und Eigenschaften wie die Flotation und die
Kristallisation bestimmter Salze verbessert. Magnetisiertes Wasser soll
auch beschleunigtes Pflanzenwachstum, Qualitätsverbesserung von Beton, bessere
Reinigungskraft, schnelleres Trocknen, besseren Geschmack und verändertes
Gefrierverhalten bewirken. InfrarotMessungen der StreckSchwingungen von Wasser vor und nach
Beeinflussung durch ein Magnetfeld zeigten eine erhöhte InfrarotAbsorption,
die von den sowjetischen Forschern einer stärkeren "Strukturierung"
im magnetisch behandelten Wasser zugeschrieben wurde, die man auch für die
veränderten Eigenschaften verantwortlich machte. Die Veränderung hielt nach
diesen Berichten nach dem Abschalten des Feldes für einige Stunden an[17].
Führend ist heute der Forscher
V.I.Klassen von der Sowjetischen Akademie der Wissenschaften [18].
Trotz vieler gut dokumentierter Anwendungen ist aber die Magnetisierung von
Wasser auch in der Sowjetunion nicht unumstritten[19].
Nicht ohne Grund: die Experimente zur Wassermagnetisierung sind nämlich bis
heute durch ähnliche Schwankungen gekennzeichnet, wie sie auch Piccardi bei
seinen Versuchen beobachtet hat, und die Resultate waren oft nicht
reproduzierbar. Sie soll z.B. im Hochsommer nicht funktionieren. Versuche im
Westen waren teilweise negativ, wenn auch bestätigende Berichte ebensowenig
fehlen[20].
Das "Polywasser"
In der "PolywasserAffäre" mündete etwas, was als reine
Oberflächenchemie begonnen hatte, schliesslich auch in die Diskussion um die
Rolle des Wassers in der Biologie ein. Anfang der 60er Jahre beobachtete der
russische OberflächenChemiker Nikolai Fedjakin, dass sich in dünne Kapillaren
eingeschlossenes Wasser ungewöhnlich verhält. Der Moskauer Forscher Boris V.
Derjagin erforschte das Phänomen intensiver[21].
Er kam zum Schluss, dass feste Oberflächen auf Flüssigkeiten langreichweitige
Ordnungseffekte ausüben, also das Wasser "strukturieren". Später
erinnere es sich an den strukturierenden Einfluss, auch noch einige Zeit nach
Entfernung der Oberfläche. Dieses später "Polywasser" genannte
Wasser schien eine 1020 % höhere Dichte, ein 15 mal höhere Viskosität und
(zwischen 20 und 40 Grad C) eine 1 1/2fache thermische Ausdehnung im Vergleich
mit gewöhnlichem Wasser zu haben. Der Siedepunkt war nicht bei 100 Grad; das
modifizierte Wasser war selbst bei 150 Grad noch stabil. Eine Verfestigung zu
Eis erfolgte erst unter 30 Grad C, und es entstand kein gewöhnliches Eis[22].
Dieses "modifizierte
Wasser" wurde bald auch im Westen an unzähligen Labors fieberhaft
erforscht. 1969 veröffentlichte der prominente amerikanische Spektroskopiker
Ellis R.Lippincott, Chemieprofessor an der Universität von Maryland, die erste
spektroskopische Untersuchung des "anomalen Wassers"[23].
Die Spektren unterschieden sich völlig von jenen des normalen Wassers, und
Lippincott war überzeugt, es müsse sich um eine völlig neue Form von Wasser
handeln, die Polymerstruktur besitze. In der Folge wurden verschiedenste
Strukturmodelle vorgeschlagen[24].
Vielerlei Spekulationen
wurden von Wissenschaftlern, vor allem aber von der populären Presse, über
Vorkommen und mögliche Anwendungen des Polywassers vorgebracht[25].
Ein prominenter Wissenschaftler hielt es 1970, auf dem Höhepunkt der
Polywasserwelle, für "möglicherweise das wichtigste neue chemische
Phänomen der letzten 50 Jahre". Man glaubte, seine Eigenschaften könnten
viele rätselhafte Fragen der Natur erklären, wie den Schutz von Wintersaaten
und Insekten vor dem Erfrieren im Winter oder das Aufsteigen des Wassers bis
in die obersten Zweige von Riesenbäumen. Man vermutete, seine Bildung könnte
nicht nur an Quarzoberflächen, sondern auch in Lehm und Erde, in Gewebe und
Zellen vor sich gehen. Man sah eine Ähnlichkeit mit dem Wasser in Gehirn und
Muskelgewebe, ja in Zellen überhaupt, das ebenfalls kristallin und verschieden
von demjenigen ausserhalb der Zelle sei. Es wurde spekuliert, wegen seiner
höheren Dichte könne Polywasser vielleicht am Boden der Ozeane existieren, und
die Venus könnte ein Planet mit Polywasser sein. Einige Wissenschaftler
verstiegen sich gar zur Warnung, das Polywasser sei die gefährlichste Substanz
auf Erden; alles Wasser könnte sich in Polywasser umwandeln und so das Leben
auf der Erde zerstören.
Anfang der 70er Jahre geriet
aber das Polywasser in den Verdacht, bloss stark verunreinigtes Wasser zu
sein, und die Welle ebbte wieder ab. Diese sogenannte
"PolywasserAffäre" bewirkte leider, dass das Studium von
Wasserstrukturen wissenschaftlich in Verruf geriet, was heute noch nachwirkt.
Auf diese Weise wurde die
Vermutung bis heute wachgehalten, dass das Wasser eine Rolle in der
biologischen Informationsübertragung spielen könnte. Da Lebewesen sich dem
Kosmos gegenüber ähnlich verhalten wie Kolloide in Reagenzgläsern, darf man
vermuten, dass kosmische Kräfte die Lebewesen durch ihre Wirkung auf das
Wasser im Organismus beeinflussen. Dasselbe gilt für elektromagnetische
Felder: das Wasser spielt vermutlich eine sehr wichtige Rolle in der
Wechselwirkung elektromagnetischer Felder mit biologischen Systemen[26].
Diese Fragen wurden trotz der PolywasserAffäre in neuerer Zeit wieder
aufgegriffen und werden heute seriös erforscht. Das gleiche gilt für die heute
wieder sehr aktuelle Frage einer strukturverändernden Wirkung von Oberflächen:
die entsprechende Wirkung von dünnen Glas oder Quarzkapillaren ist jedenfalls
beim sogenannten "unterkühlten Wasser" nachgewiesen (siehe B.1.1.1).
Wie man heute annimmt, strukturieren auch die enormen Oberflächen im Zellinneren
(siehe B.1.1.2: Clegg) das Wasser; die feinen Kapillaren im Organismus könnten
ebenfalls auf das durchfliessende Wasser strukturierend wirken. Nicht zuletzt
üben auch hydrophile Feststoffgrenzflächen von gelösten Stoffen eine
strukturierende Wirkung auf das Wasser aus (siehe B.1.2.1.1: "Veränderung
durch Oberflächen", und "Zugabe bestimmter Substanzen").
Naturheilverfahren
Wasser als Träger und Vermittler feinster Reize sowohl von aussen her
wie auch im Inneren des Organismus spielt in vielen Naturheilverfahren eine
Rolle. Sie haben immer die Selbstregulationskraft des Organismus betont,
die durch feinste Reize angeregt werden könne. Samuel Hahnemann (17551843), der
Begründer der Homöopathie, betrachtete die "Verstimmung der
(regulierenden) Lebenskraft" als Ursache der Krankheiten. Weil es sich
bei dieser Kraft um etwas sehr Feines, Geistiges handle, geschehe Heilung am
besten durch etwas ebenso Subtiles. Beim Verschütteln der Arzneisubstanzen in
der "Potenzierung" wird nach seiner Auffassung die
"Dynamis" oder "Tugend" des Stoffes frei, während das
Stoffliche schwindet. Das Wasser des Lösungsmittels wird dabei zum Träger
dieser "geistartigen, subtilisierten Arzneikraft"[27].
Auch auf die Rolle des Wassers
in der Akupunktur gibt es Hinweise. Die Arbeiten von Cheng[28]
lassen vermuten, dass die erhöhte elektrische Leitfähigkeit an
Akupunkturpunkten auf eine schnelle rotierende Bewegung des interstitiellen
Wassers im Unterhautgewebe zurückzuführen ist, die wiederum die Bindungen
zwischen Wasser und Proteinen vermindert. Nach einem Modell von Del Giudice
besteht die Möglichkeit, dass die Meridiane durch einen elektromagnetischen
Mechanismus als rein feldmässige Kanäle gebildet werden, in denen Ladungen, Informationen
und selbst Stoffflüsse kanalisiert werden können, ohne dass notwendigerweise
materielle Gefässwände da sind[29].
Auch die Biophotonentheorie sieht diese Möglichkeit vor[30].
In der Bildung dieser Kanäle ebenso wie in ihrer Funktion als Wellenleiter könnte
die Struktur des Wassers eine entscheidende Rolle spielen.
In der Balneologie, wo die
Bedeutung des Wassers am offensichtlichsten ist, hat die chemische
Betrachtungsweise bereits vor längerer Zeit die Forschung in eine Sackgasse
geführt. Inbesondere die Wirkungsweise der schwach mineralisierten Wässer
(Wildwässer, Akratopegen und Akratothermen) ist trotz unbestrittener
Wirksamkeit bis heute rätselhaft geblieben. Doch auch hier hat der Bad
Nauheimer Balneologe Viktor R.Ott bereits 1962 darauf hingewiesen, dass man im
Bereich besonderer Zustandsformen des Wassers zu suchen habe[31].
Das Wasser in Form der
Körperflüssigkeiten Blut, Speichel und Urin spielt auch im
"BioelektronikTest nach Vincent" eine zentrale Rolle[32].
Hier wird durch Messungen von pH (WasserstoffionenKonzentration), der Auskunft
über das SäurenBasenGleichgewicht gibt, des RedoxPotentials (Gleichgewicht
zwischen reduzierten und oxidierten Ionen), das Auskunft über die
SauerstoffVerwertung gibt, und des spezifischen elektrischen Widerstandes
(Mineralienhaushalt) in diesen Körperflüssigkeiten das von Claude Bernard
konzipierte "Terrain" bioelektronisch definiert. Auf diese Weise
können prospektiv für bestimmte Krankheitsneigungen typische bioelektronische
Verschiebungen im wässrigen Milieu festgestellt werden, bevor sich diese als
organische Schädigungen ausgewirkt haben.
Insbesondere aber schreibt
die "Theorie der Grundregulation", die der österreichische
Mediziner Alfred Pischinger entwickelt hat und die heute allgemein als
Grundlage aller Naturheilverfahren akzeptiert wird, dem Wasser eine zentrale
Rolle in der Regulation des Organismus zu (siehe B.1.1.3).
Die "Affäre Benveniste"
Im Zusammenhang mit der Homöopathie war es auch, dass die Frage nach
einer "Erinnerungsfähigkeit des Wassers" in der "Affäre
Benveniste" vor kurzem wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt wurde[33].
Die renommierte Wissenschaftszeitschrift "Nature" hatte 1988 eine
Arbeit des französischen Immunologen Professor Jacques Benveniste vom INSERMInstitut
der Universität Paris Süd veröffentlicht, an der ausserdem
Wissenschaftlergruppen aus Israel, Italien und Kanada teilgenommen hatten[34].
Die ungewöhnlichen Umstände der Veröffentlichung die Herausgeber distanzierten sich, trotz
langer Prüfung durch die Referees, von der Veröffentlichung und schickten
später zur "Überprüfung" ein Team in Benvenistes Labor, dem auch der
berüchtigte Zauberkünstler und ParapsychologenJäger James Randi angehörte trugen wohl ebenso wie die Resultate des
französischen Teams dazu bei, dass ein Sturm durch die internationale Presse
ging.
Benveniste hatte in über
fünfjährigen Versuchen immer stärker verdünnte Lösungen eines BlutAntikörpers
mit Blutserum vermischt. Die dadurch hervorgerufene Abwehrreaktion (Degranulation
und Histaminausschüttung) einer bestimmten Art von weissen Blutzellen wurde
durch den Verlust der Färbbarkeit der degranulierten Zellen sichtbar.
Sensationell wirkte der von Benveniste berichtete Umstand, dass die
AntikörperLösung selbst bei der maximalen von den Forschern angewandten
Verdünnung von 1:10120 noch nachweisbare
Wirkungen auf die weissen Blutkörperchen hatte.
Leider hatte die Arbeit trotz einer Wiederholung von Benvenistes
Versuchen durch unabhängige Labors in anderen Ländern in der Tat einige Mängel, die sie streng
wissenschaftlich gesehen angreifbar machte. Doch der mit welchen Motiven auch immer von der NatureRedaktion entfachte Wirbel
täuscht über die Tatsache hinweg, dass die Sensation in Wirklichkeit nur darin
bestand, dass durch die Veröffentlichung an so prominenter Stelle die
wissenschaftliche Öffentlichkeit erstmals mit der Nase auf eine Entwicklung
gestossen wurde, die bereits seit längerer Zeit im Gange war.
Diese Art von Untersuchungen
und Resultaten waren nicht neu. In einem Leserbrief an Nature[35]
wies der Mediziner David Taylor Reilly von der Universität Glasgow auf
W.E.Boyd hin, der vor 50 Jahren in einer Serie von klassischen Experimenten
ähnliche Effekte mit Verdünnungen von QuecksilberChlorid bis zu 1056 nachwies, die auf StärkeDiastase einwirkten.
Reilly selbst hatte 1981 Aufsehen erregt mit Berichten über homöopathische
Behandlungserfolge bei Heuschnupfen, welche die Auffassung nahelegten, dass es
sich nicht um PlaceboWirkungen handelte und dass hochverdünnte homöopathische
Zubereitungen tatsächlich biologisch wirksam waren. Wie Benveniste und andere
Forscher kam auch Reilly zu dem Schluss, dass die Ergebnisse seiner Versuche
die Hypothese einer Erinnerungsfähigkeit des Wassers nahelegen.
A.3: Systemtheoretischer Ansatz
Wie die Naturheilverfahren selbst, so fügte sich die Vorstellung von
einer InformationsTrägerfunktion des Wassers in neuester Zeit organisch in die
neu entwickelten systemtheoretischen Modelle in der Biologie ein. Entsprechende
ursprünglich von Wladimir Wernadsky, Alexander Gurwitsch, Walter Cannon und vor
allem von Ludwig von Bertalanffy entwickelte Konzepte gehören heute zum Allgemeingut
naturheilkundlicher Vorstellungen. In neuerer Zeit gilt insbesondere Alfred Pischingers
Arbeit über das "System der Grundregulation" als Basis aller
Naturheilmethoden. Wie bei Pischinger und seiner Schule wird auch in den
systemischen Modellen der rumänischen Forscher Eugen Macovschi und Ian Manzatu,
des österreichischrussischen Biophysikers Karl Trincher und des amerikanischen
Biologen James Clegg dem Wasser eine besondere Rolle in der biologischen Regulation
zugesprochen. Ein dynamisches Systembild des Wassers selbst wurde in den letzten
Jahren von den Österreichern Viktor Gutmann und Gerhard Resch entwickelt (zu
diesen Themen siehe B.1.3).
B. Theoretische und experimentelle Ansätze zur
Funktion des Wassers im lebendigen Organismus
Die Forschung zu diesem Thema lässt sich in zwei Grundrichtungen
gliedern: eine mehr statische, strukturelle Betrachtungsweise, die sich auf das
materielle Substrat konzentriert, und eine dynamische Konzeption, die Betonung
auf den Aspekt der Informationsübermittlung legt.
Die erste Richtung beschäftigt
sich mit der Frage der Wasserstrukturen. Hier ist vor allem der Bezug zu den
Konzepten des russischbelgischen Physikochemikers Ilya Prigogine (Universitäten
Brüssel und Texas) interessant, der die theoretischen Grundlagen der
Thermodynamik biologischer Systeme entwikelt hat. Er untersuchte die
erstaunliche Tatsache, dass biologische Systeme ihre Form und Struktur gegen
die Gesetze der klassischen Physik und Chemie (2.Hauptsatz der Thermodynamik)
aufrechterhalten können.
Während diese Gesetze
annehmen, dass alle physikalischen Gebilde der Entropie unterworfen sind, d.h.
nach einem energetischen Ausgleich mit der Umgebung streben, der
gleichbedeutend mit einem Verlust von Ordnung ist, ist im biologischen Bereich
ganz offensichtlich das Gegenteil der Fall: lebende Organismen entwikeln
sich zu immer höherer Komplexität und Strukturierung, bauen Ordnung auf und
reichern Energie an. Dies ist aber nur möglich, weil es sich um "offene
Systeme" handelt, die mit der Umgebung Materie, Energie und Information
austauschen. Ihr höherer Ordnungszustand ist von einer ständigen Zufuhr von
Energie abhängig. Mit anderen Worten: Der Lebensprozess läuft "weit weg
vom thermodynamischen Gleichgewicht" ab.
Die biophysikalische
Forschung hofft heute, durch die Erforschung von Strukturen Einsichten darüber
zu gewinnen, wie solche Prozesse weit weg vom Gleichgewicht sich abspielen. Die
Untersuchung der Struktur des Wassers, das ja mit dem Leben aufs engste
verknüpft ist, verspricht besonders interessante Erkenntnisse.
Die zweite Grundrichtung der
biologischen Wasserforschung knüpft hier an, indem sie sich mit der Frage
beschäftigt, wie in Organismen Information übermittelt wird. Hochgeordnete
Strukturen weit weg vom thermodynamischen Gleichgewicht sind nur denkbar, wenn
hochentwickelte Systeme der Informationsvermittlung vorhanden sind. Wasser
könnte in diesen eine wichtige Rolle spielen.
B.1: BIOPHYSIKALISCHER
ANSATZ
B.1.1: Theoretische
Hintergründe
B.1.1.1: Strukturen im
Wasser selbst
a) Die physikalischen
Eigenschaften und "Anomalien" des Wassers
Aussergewöhnlich sind schon die allgemein anerkannten physikalischen
Eigenschaften des Wassers. Dieser Stoff weist nämlich eine Reihe von
"Anomalien" auf, wo seine Eigenschaften von den bei allen anderen
Stoffen geltenden Gesetzen abweichen. Diese Anomalien basieren auf der
besonderen Elektronenkonfiguration des Wassermoleküls, die es zu einem
starken elektrischen Dipol macht. Aufgrund der Dimensionen des Wassermoleküls
würde der Physiker völlig andere Eigenschaften des Flüssigkeit Wasser
erwarten.
Die wichtigsten
physikalischen Besonderheiten (nach Trincher[36],
Hübner[37],
Luck[38])
sind folgende:
-
Die bekannteste ist die Zunahme der Dichte
beim Schmelzen des Eises. Die Dichte von Wasser ist bekanntlich bei 4o C am grössten. Alle anderen Stoffe dehnen
sich beim Erwärmen kontinuierlich aus. Dies kommt daher, dass sich die Wassermoleküle
bei der Eisbildung über WasserstoffBrücken zu einer kristallinen Struktur
vereinen, welche durch Hohlraumbildung gekennzeichnet ist.
-
Siedepunkt und
Schmelzpunkt liegen wesentlich höher, als aufgrund der
Molekülgrösse und des Molekulargewichts erwartet würde.
-
Die Verdampfungswärme ist abnorm hoch.
Wasser hat gegenüber anderen Flüssigkeiten
eine sehr hohe spezifische Wärmekapazität.
-
Auch die Wärmeleitfähigkeit ist höher als
bei anderen Flüssigkeiten bei gleicher Temperatur.
-
Thermischer
Ausdehnungskoeffizient und Kompressibilität zeigen
inverses Verhalten in der Temparaturabhängigkeit im Temperaturbereich von 045o C.
-
Auch die Viskosität zeigt Besonderheiten
in der Druckabhängigkeit.
Die Oberflächenspannung ist höher als
bei allen anderen Flüssigkeiten (ausgenommen Quecksilber).
Diese physikalischen Besonderheiten stehen alle in engstem Zusammenhang
mit der biologischen Funktion des Wassers. Denken wir z.B. an das Gefrieren
eines Tümpels, wo die Dichte"Anomalie" des Wassers im Winter das
Weiterbestehen des Lebens im flüssig bleibenden Wasser unter der Eisdeke möglich
macht.
Auch Kompressibilitätsmodul
und spezifische Wärme zeigen erstaunliche Korrespondenz zur Temperatur der
Warmblüter: beide haben ihr Minimum genau in diesem Temperaturbereich, in dem
Wasser am besten beeinflussbar ist.
Die hohe Wärmekapazität ist
die Grundlage für die wärmeausgleichende Wirkung des Wassers im Körper.
Die hohe Verdampfungswärme
hilft Mensch und gewissen Tieren, den Körper durch Transpiration zu kühlen.
Die hohe Oberflächenspannung
zeigt sich als wichtiger Faktor bei der Wasserleitung in den Bäumen entgegen
der Schwerkraft und spielt wohl generell eine Rolle im Flüssigkeitstransport in
den Kapillaren von Pflanze, Tier und Mensch.
Unterkühltes Wasser
Wie man seit einigen Jahren weiss, kann Wasser unter bestimmten Bedingungen
auch noch im Temperaturbereich zwischen 0o C und 44o C flüssig bleiben. Solches Wasser nennt man
"unterkühltes" (supercooled) Wasser[39].
Dies ist z.B. möglich in feinsten KapillarRöhrchen aus Glas oder Quarz, und
zwar je besser, umso kleiner der Kapillardurchmesser ist. Noch tiefere
Unterkühlungstemperaturen werden durch eine Beschichtung der Kapillaren mit
hydrophoben Substanzen und durch langsame Abkühlung, sowie in feinsten Emulsionen
und Nebeln erreicht. In solchem unterkühlten Wasser wurden ähnliche
Anomalitäten wie wie im höheren Temperaturbereich gefunden[40]:
-
starke Zunahme der Wärmekapazität mit sinkender
Temperatur
-
Abnahme der Dichte bei sinkender Temperatur; sie
ist bei 34o C gleich wie bei +70o C.
-
die isothermische Kompressibilität steigt mit
sinkender Temperatur; sie ist bei 26o C um 45%
höher als in flüssigem Wasser bei 100o C.
-
die dynamischen Strukturaspekte sind stärker
ausgeprägt als bei Eis.
Die Methoden, mit denen man unterkühltes Wasser erhält, ermöglichen
nach Resch und Gutmann die Beibehaltung eines höheren Energiegehaltes und
einen steigenden Gasgehalt bei abnehmender Temperatur. Auf diese Weise wird
die Wasserstruktur aufgelokert, wodurch sich Abnahme der Dichte und Zunahme
der Kompressibilität erklären. Ermöglicht wird der unterkühlte Zustand des
Wassers nach diesen Autoren durch eine verbesserte Systemorganisation des
Wassers, bei gleichzeitiger Erhöhung des Differenzierungsgrades in den
hierarchisch höheren Ebenen (an den Phasengrenzflächen und in Regionen mit
hydrophoben Teilchen, vor allem gelösten Gasmolekülen) und Verminderung der
Differenzierung in hierarchisch niedrigeren Ebenen (Regionen mit gelösten
hydrophilen Teilchen und im übrigen Wasser).
[9]
Jeanne P.Rindge: "Der Gebrauch nichtmenschlicher Sensoren", in:
George W. Meek: Heiler und der HeilProzess, München 1980, S.156 und 16263. Robert N.Miller:
Methods of detecting and measuring healing energies. In: John White/ Stanley
Krippner (eds.): Future Science. Garden City N.Y.1977, S.431444.
[12] Douglas Dean: The effects of "healers" on
biologically significant molecules. New Horizons, 1975, I, S.215219. D.Dean und
Edward Brame: Physical changes in water by layingon of hands. Proceedings of
the Second International Congress on Psychotronic Research. Institut Métaphysique
International, Paris 1975.
[15]
Michel Gauquelin: Die Uhren des Kosmos gehen anders. Bern 1973, S.161175. G.Piccardi:
Exposé Introductif. Symposion international sur les relations phénoménales
solaires et terrestres, Bruxelles 1960. G.Piccardi: The Chemical Basis
of Medical Bioclimatology. Springfield, Illinois 1962. Kritische Würdigung:
G.B.Kauffmann/M.T.Beck: Selfdeception in science: the curious case of Giorgio
Piccardi. Speculations in Science and Technology, Vol.10, No.2 (1987),
pp.113122.
[17]
D.J.Lockwood/D.E.Irish: Vibrational spectral studies of electrolyte solutions
and water subjected to high frequency electric fields and to magnetic fields. Chemical Physics Letters, Vol.24, No.1 (1. Januar
1974), S.124, Ref.610. Die Autoren konnten die von den Russen berichteten
Effekte nicht reproduzieren.
[18]
V.I.Klassen: Magnetic Water: Scylla and Charybdis.Chimia i Schisn (Chemie und
Leben Akademie der Wissenschaften
UdSSR), Nr.9 (1969), pp.2427. V.I. Klassen: Wasser und Magnet. Populärwissenschaftliche
Bücherreihe der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Verlag Nauka, Moskau
1973. V.I.Klassen: Magnetisierung von Wässrigen Systemen. 2.Auflage Moskau
1982 (russisch). Zusammenfassung unter dem Titel "Magnetisation of
Aqueous Systems": International Journal of Paraphysics, Vol.19 Nos. 1/2
(1985), S.1719.
[26] P.Richand/J.L.Boulnois: Action des ondes électromagnétiques
en biologie et en médecine. In: Z.W.Wolkowski (ed.): Proceedings Int. Symp.Wave
Therapeutics, Versailles 1979, Créteil 1983, S.16566; Wolkowski/Sedlak/Zon:
Mécanisme plasmique de la réception du rayonnement éléctromagnétique à basse
fréquence par les systèmes vivants. Ebenda, S.152, tableau 2.
[28] S.I.Cheng:A
physical theory of acupuncture. Derpartment of Aerospace and Mechanical
Sciences, Princetton University, New Jersey, USA, 1973; S.I.Cheng: A physical
theory of acupuncture. Letters in Applied and Engineering Sciences (Pergamon
Press), Vol.1 (1973), S.38; zitiert in: J.L.Boulnois/P.Richand: Points
d'acupuncture, zones réactogènes et irridiation laser. In: Z.W.Wolkowski
(ed.): Proceedings Int. Symp. Wave Therapeutics, Versailles 1979, Créteil 1983,
S.18283.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen