Montag, 23. März 2015

Sauberes Trinkwasser Luxusgut für Millionen Menschen

http://www.aerztezeitung.de/news/article/881961/sauberes-trinkwasser-luxusgut-millionen-menschen.html


Kopf

Ärzte Zeitung, 23.03.2015

Sauberes Trinkwasser

Luxusgut für Millionen Menschen

Jeden Tag sterben weltweit fast 1000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen, verursacht durch verschmutztes Trinkwasser und mangelnde Hygiene.

Luxusgut für Millionen Menschen

Dieses Mädchen darf sich über sauberes Trinkwasser freuen.
© Varina Patel / fotolia.com
KÖLN. 748 Millionen Menschen auf der Welt haben nach Unicef-Angaben kein sicheres Trinkwasser. 90 Prozent davon leben in Asien und in Afrika südlich der Sahara, teilte das Kinderhilfswerk zum Weltwassertag am vergangenen Sonntag mit.
Jeden Tag sterben demnach fast 1000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen, verursacht durch verschmutztes Trinkwasser, mangelnde Hygiene und fehlende Toiletten.
"Für uns ist es selbstverständlich, dass wir einfach den Wasserhahn aufdrehen und trinken können", sagte Unicef-Botschafterin Eva Padberg, Model und Sängerin. "Aber für viele Kinder in Entwicklungsländern ist es lebensgefährlich, ihren Durst zu stillen."
Unicef fordert, dass bis 2030 erstmals alle Menschen weltweit in ihren Häusern oder in der nahen Umgebung eine Grundversorgung mit Trinkwasser und sanitären Anlagen haben sollen.

"Wasser wirkt"-Kampagne

Zum Weltwassertag schließt Unicef Deutschland die "Wasser wirkt"-Kampagne ab. Drei Jahre lang haben vor allem die 150 ehrenamtlichen Unicef-Gruppen in ganz Deutschland auf das Menschenrecht auf Wasser aufmerksam gemacht und Spenden für Kinder in sechs Programmländer gesammelt.
Insgesamt 700 Informationsveranstaltungen, Vorträge, Schülerläufe und Spendenaktionen haben ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter organisiert. Mehr als 5,6 Millionen Euro Spenden für Wasser- und Hygieneprojekte sind zusammengekommen.
Das ursprüngliche Ziel, 500.000 Kinder zu erreichen, konnte nach Angaben von Unicef übertroffen werden. Mehr als 560 000 Kindern in Äthiopien, Bangladesch, Kambodscha, Sambia, Somalia und Südsudan haben jetzt sauberes Trinkwasser, Latrinen an ihren Schulen und Hygiene-Unterricht.

Unicef führt in mehr als 100 Ländern weltweit Programme für Trinkwasser und Hygiene durch. (dpa/eb)



Sonntag, 22. März 2015

ZDF-Heute-Nachrichten zum Weltwassertag




ZDF-Heute-Nachrichten zum Weltwassertag

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2367938/Nairobi-Wasser-fuer-die-Armen#/beitrag/video/2367938/Nairobi-Wasser-fuer-die-Armen




http://chrismon.evangelisch.de/meldungen/2011/weltwassertag-die-probleme-der-durstigen-staedte-8117

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Weltwassertag: Die Probleme der durstigen Städte

Die Welt lechzt nach Wasser. Es gibt Fortschritte, aber auch die Probleme wachsen: Geburtenraten, Klimawandel, Industriegifte und Verschwendung verschärfen die Situation. Wasser ist eine knappe Ressource. Die UN-Konferenz zum Weltwassertag nimmt die politisch Verantwortlichen in die Pflicht.

Bisher hatten in Südafrika nur die Bewohner der bitterarmen Townships Probleme mit dem Zugang zu sauberem Wasser. Nun fürchten aber auch die Bürger der wohlhabenden Stadtteile und schmucken Vororte in der Millionen-Metropole Johannesburg um ihr Trinkwasser. Denn Gifte aus alten, verlassenen Bergwerken bedrohen die Trinkwasserreservoirs in den Ballungsräumen Südafrikas. Täglich gelangen nach Angaben von Umweltschutzorganisationen zig Millionen Liter hochgiftigen, teilweise radioaktiven Wassers aus den etwa 6000 Schächten von stillgelegten Gold-, Uran- und Kohlebergwerken in den Wasserkreislauf der Region Johannesburg (Fotogalerie)

UN-Tagung in Kapstadt sucht Antworten

Die Regierung in Pretoria steuert nun nach heftigen Protesten von Umweltschützern und nach langem Zögern mit technischen Maßnahmen gegen die Gefahr an. Es sind weltweit letztendlich immer die politisch Verantwortlichen vor Ort gefragt, wenn es um sauberes Wasser geht. Das ist auch eine Kernbotschaft der internationalen Konferenz zum UN-Weltwassertag 2011 in Kapstadt. Ihr Thema diesmal: "Wasser für die Städte: Antwort auf urbane Herausforderungen." Denn noch immer haben nach Angaben der UN-Organisation Habitat viele hundert Millionen Menschen keinen Zugang zu Trinkwasser und sanitären Anlagen.
Um den Wassernöten der Metropolen zu begegnen braucht es "eine fundierte Politik und den politischen Willen, sie umzusetzen", betonte der Chef der UN-Organisation Habitat Joan Clos. Der Ex-Bürgermeister von Barcelona fordert ein "stärkeres politisches Engagement auf nationaler und lokaler Ebene". Hintergrund der enormen Probleme sei "eine Krise der politischen Führung, schwächliche Politik und schlechtes Management". Deutliche Worte von einem auf Diplomatie geeichten UN-Spitzenbeamten.

Einiges hat sich verbessert

Dabei sind die Probleme der Wassernot lange bekannt. Seit 1993 treffen sich die Experten aus aller Welt jährlich am 22. März zur Wasser-Konferenz. Für viel Optimismus besteht beim Thema globale Wasserversorgung kein Anlass. Zwar verweisen die aktuellen Habitat-Berichte auf manche Fortschritte: Zwischen 1998 und 2008 haben demnach weltweit über eine Milliarde Menschen zusätzlich Zugang zu Trinkwasser und über 800 Millionen zu sanitären Einrichtungen bekommen. Auch sind demnach über 200 Millionen Bewohner aus Slums in menschenwürdige Unterkünfte umgezogen
Aber das Wachstum der Weltbevölkerung von jährlich etwa 80 Millionen Menschen "untergräbt jeden Erfolg" im Kampf um menschenwürdige Lebensbedingungen, so Clos. Die städtische Bevölkerung hat seit 1998 um über eine Milliarde Menschen zugenommen. Fast 800 Millionen Menschen müssen heute ohne angemessene sanitäre Anlagen auskommen, weitere knapp 500 Millionen teilen sich Gemeinschaftsanlagen.

Neue Probleme durch Slums und Elendsviertel

Es droht eine weitere Verschärfung der Probleme. Die UN-Prognosen sagen eine weitere Verslumung der Städte in den Entwicklungsländern voraus, vor allem in Afrika. "Die Verstädterung hier ist eine Zeitbombe", warnte Habitat-Experte Daniel Adam (Ghana). Heute leben etwa 50 Prozent der Weltbevölkerung in Städten, in 20 Jahren sollen es UN-Berechnungen nach aber schon 67 Prozent sein - von der dann auf neun Milliarden Menschen angewachsenen Weltbevölkerung. Das bedeutet mehr Elendsviertel und mehr Mangel an sauberem Wasser.
Lagos (Nigeria), Lomé (Togo), Nairobi (Kenia), Johannesburg und Bangkok (Thailand) gehören nach den Worten des Habitat-Fachmanns Piers Cross zu den Städten, die sich besonders große Sorgen machen müssten. Wo das kostbare Nass fehlt, ist es auch am teuersten: Die Ärmsten der Armen müssen laut Habitat für sauberes Trinkwasser bei den Händlern bis zum 50-fachen des örtlichen Wasserpreises zahlen.

"Toiletten bedeuten Würde"

Die Wassernot in der Welt wird auch durch Umweltverschmutzung und Industriegifte verschärft. Zudem fürchten Wissenschaftler, dass der Klimawandel große Mengen Süßwasser vernichtet - abgeschmolzene Gletscher beispielsweise bieten kein Wasser mehr. Die Erwärmung der Erde bringe auch eine Ausdehnung der Trockengebiete. Die erwartete Zunahme der Niederschläge werde nicht helfen, im Gegenteil: Der Regen werde sich Modellrechnungen zufolge ungleich in der Welt verteilen. Gebiete wie das südliche Afrika, der Nahe Osten oder Indien, die heute schon unter Trockenheit leiden, müssten mit noch geringeren Niederschlagsmengen rechnen.
Auch der niederländische Kronprinz Willem-Alexander will in Kapstadt neue Anstrengungen für eine Verbesserung der Lebensbedingungen in den Slums der Welt fordern. Der Königssohn machte in seinem Grußwort vor allem auf die 169 Millionen Menschen aufmerksam, die in den Elendsvierteln keinen Zugang zu einer Toilette hätten. Die Zahl sei seit 1990 sogar um 29 Millionen gestiegen. Er hoffe, dass der Weltwassertag Regierungen und Behörden "inspiriere, härter zu arbeiten und besser zu planen". Denn "Toiletten bedeuten Würde".


Erzbischof Schick zum Weltwassertag

Erzbischof Schick: „Wasser ist kostbares Gut“
Bamberger Oberhirte ruft zum sorgsamen Umgang mit Wasser auf. Der Kampf ums Wasser darf nicht zu Kosten der Armen in der Welt gehen
Bamberg. (bbk) Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick, ruft anlässlich des Weltwassertags am 22. März zu einem sorgsamen Umgang mit dem Wasser auf. „Die weltweite Versorgung mit Trinkwasser ist in den vergangenen Jahren zwar besser geworden, wegen des Klimawandels und des Bevölkerungswachstums droht aber großen Teilen Asiens und Schwarzafrikas eine ernsthafte Wasser-Knappheit“, warnte der Bamberger Erzbischof.
Nach dem jüngsten Weltwasserbericht der Vereinten Nationen haben inzwischen 89 Prozent der Weltbevölkerung Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das sei erfreulich. „Allerdings sterben immer noch jeden Tag 3000 Kinder an Durchfall, weil sie verseuchtes Wasser trinken.“ Weltweit sterben jedes Jahr 3,5 Millionen Menschen an den Folgen schlechter Wasserversorgung. „Deswegen muss hart daran gearbeitet werden, immer mehr Menschen den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen“, forderte Erzbischof Schick.
„Insgesamt wird das Wasser aber knapper werden, nicht zuletzt als Folge des Klimawandels.“ In der Sahelzone drohe schon jetzt eine neue Hungerkatastrophe, weil es zu wenig Wasser für Gartenbau und Landwirtschaft gibt. Auch in Simbabwe sei in der diesjährigen Regenzeit zu wenig Niederschlag gefallen. Es gebe bereits derzeit auch einen weltweiten Aufkauf von Wasserreservoirs, z. B. in den Seengebieten Afrikas und im Amazonasgebiet, durch Reiche aus den Industrienationen, die daraus in den nächsten Jahren Geschäfte machen wollen. Auch für das Wasser müsse es Gerechtigkeitsstandards geben, sagte der Bamberger Oberhirte.
Erzbischof Schick kritisierte zudem den verschwenderischen Umgang mit Wasser. In der kenianischen Hauptstadt Nairobi beispielsweise komme rund die Hälfte des Wassers bei den Menschen wegen undichter Leitungen im Wassernetz nicht an. Zudem werde mit verbrauchtem Wasser zu sorglos umgegangen, bemängelte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche. Auch der weltweite Wasserverbrauch sei alarmierend, stellte Erzbischof Schick fest. In den reichen Industrienationen werde viel zu viel Wasser verbraucht.
„Zum Erhalt der Schöpfung Gottes muss mit dem kostbaren Gut Wasser sparsamer umgegangen werden, damit den künftigen Generationen ausreichend Wasser zum Leben zur Verfügung steht“, appellierte der Bamberger Oberhirte anlässlich des Weltwassertags, der seit 1993 jedes Jahr am 22. März begangen wird.

Samstag, 21. März 2015

Helvetas kritisiert UNO-Zahlen: Trotz Brunnenbau kein sauberes Trinkwasser


Helvetas kritisiert UNO-Zahlen: Trotz Brunnenbau kein sauberes Trinkwasser

Helvetas kritisiert UNO-Zahlen: Trotz Brunnenbau kein sauberes Trinkwasser
www.presseportal.ch/pm/100000432 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/Helvetas/Flurina 


Rothenberger"Zürich (ots) - Die UNO-Zahlen zur Trinkwasserversorgung gehen an der Realität vorbei. Trotz Zugang zu einem Brunnen trinken weit mehr als die nach Angaben der UNO 750 Millionen Menschen infiziertes Wasser. Schuld daran sind verschmutzte Quellen und mangelnde Hygiene. Helvetas baut in ihren Wasserprojekten die Hygieneschulung aus. In den letzten 15 Jahren haben 2,3 Milliarden Menschen Zugang zu Wasser erhalten. Das ist unzweifelhaft ein Erfolg der Kampagne für die UNO Millenniumsziele, den die Staatengemeinschaft auch gerne hervorstreicht.


Die Wasserfachleute von Helvetas kritisieren den Optimismus der UNO und weisen darauf hin, dass immer noch deutlich über 2 Milliarden Menschen unsauberes Wasser trinken. Verantwortlich dafür sind Verschmutzungen an den Wasserquellen und ein Mangel an Hygiene auf dem Weg vom Brunnen in die Haushalte. Helvetas fordert von der UNO, dieser unbequemen Realität in die Augen zu sehen.
Wasserverschmutzung durch mangelnde Hygiene
Auch Helvetas betrachtet es als Erfolg, dass durch ihre Wasserprojekte jedes Jahr fast eine halbe Million Menschen Zugang zu sauberem Wasser und Sanitärversorgung erhalten. Doch Helvetas wertet die erfreulichen Zahlen zur Infrastruktur realistisch. "Sauberes Wasser im Brunnen heisst nicht automatisch, dass auch sauberes Wasser getrunken wird", erklärt Agnes Montangero, Wasserexpertin bei Helvetas.
Das zeigt eine breit angelegte Wirkungsstudie der ETH im westafrikanischen Benin, die Helvetas in Auftrag gegeben hat. In Benin wurden mit Unterstützung von Helvetas in den letzten Jahren 152 Brunnen für Schulen, Gesundheitszentren und Dörfer neu gebaut oder verbessert.
Die Forscher der ETH untersuchten die Wasserqualität und befragten 600 Erwachsene und 500 Schülerinnen und Schüler, die diese Brunnen benutzen. Die Wirkungsstudie erbrachte zwei wichtige Resultate. Direkt bei den Brunnen sind die Bakterienbefunde um die Hälfte bis zwei Drittel zurückgegangen. Doch der Hygienevorteil wird beim Transport und bei der Aufbewahrung des Wassers in den Haushalten wieder zunichte gemacht. Unsachgemässe Lagerung und schmutzige Hände bringen Krankheitskeime ins Wasser, und die Menschen profitieren weit weniger von den sauberen Brunnen, als dies möglich wäre.
Die Studie zeigt auch, dass die Menschen trotz intensiver Aufklärungsarbeit ihr Hygieneverhalten kaum verändert haben. "Wir haben schon vor der Studie begonnen, unsere Arbeit selbstkritisch zu beleuchten", sagt Agnes Montangero. "Das Hygieneverhalten zu verändern ist eine enorme Herausforderung. Fachleute um die ganze Welt berichten von Latrinen, die gar nicht oder als Hühnerstall verwendet werden." Viele Menschen seien nicht bereit oder in der Lage, das neu erworbene Wissen auch umzusetzen, führt sie weiter aus. "Ein Phänomen, das hierzulande alle kennen, die mit dem Rauchen aufhören oder mit Joggen anfangen wollen."
Zusammen mit Psychologen der EAWAG erarbeitet Helvetas effizientere Hygiene-Kampagnen, die darauf abzielen, das Hygieneverhalten der Menschen zu ändern. "In Haiti, Mali und Benin hat Helvetas letztes Jahr Studien durchgeführt, um die bestimmenden Verhaltensfaktoren zu identifizieren", erklärt Montangero. In Mali zum Beispiel sei es üblich, dass vor dem Essen alle Menschen die Hände in einer gemeinsamen Schüssel waschen. "Das ist zwar ein schönes Symbol der Gemeinschaftlichkeit, doch hygienisch ist es nicht", sagt sie. Die neue Hygiene-Kampagne setzt sich unter anderem auch mit diesem Brauch auseinander.
Hygiene muss in UNO-Zielen berücksichtigt werden
Von der UNO erwartet die Helvetas-Expertin, dass sie die Bedeutung von Hygiene für sauberes Trinkwasser anerkennt. Wasser ist eines der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals), die im September in New York als Nachfolgeprogramm zu den UNO Millenniumszielen verabschiedet werden sollen. Um die Zielerreichung zuverlässig zu messen, darf die UNO in Zukunft nicht nur Brunnen zählen, sondern muss auch Indikatoren wie das Hygieneverhalten berücksichtigen.
Für Rückfragen:
Matthias Herfeldt, Mediensprecher,  044 368 65 48, 076 338 59 38,  matthias.herfeldt@helvetas.org  Agnes Montangero, Wasserexpertin Helvetas,  044 368 65 43,  agnes.montangero@helvetas.org






UNICEF ZUM WELTWASSERTAG AM 22. MÄRZ Köln, 20. März 2015 Schmutziges Wasser kostet täglich fast 1.000 Kindern das Leben


http://www.unicef.de/presse/2015/weltwassertag-2015/73998

UNICEF

https://youtu.be/8SPfK-s_Qb4


UNICEF ZUM WELTWASSERTAG AM 22. MÄRZ
Köln, 20. März 2015
Schmutziges Wasser kostet täglich fast 1.000 Kindern das Leben
UNICEF-Botschafterin Eva Padberg setzt sich für sauberes Trinkwasser für alle ein
Anlässlich des Weltwassertags fordert UNICEF, dass bis zum Jahr 2030 jeder Mensch überall auf der Welt sauberes Trinkwasser hat. Trotz großer Fortschritte haben 748 Millionen Menschen nach wie vor kein sicheres Wasser zur Verfügung, 90 Prozent von ihnen leben in Asien und Subsahara-Afrika. Besonders für Kinder in armen ländlichen Regionen ist das lebensgefährlich: Jeden Tag sterben fast 1.000 Kinder unter fünf Jahren an Durchfallerkrankungen, verursacht durch verschmutztes Trinkwasser, fehlende Toiletten und mangelnde Hygiene.

„Für uns ist es selbstverständlich, dass wir einfach den Wasserhahn aufdrehen und trinken können. Aber für viele Kinder in Entwicklungsländern ist es lebensgefährlich, ihren Durst zu stillen“, sagt UNICEF-Botschafterin Eva Padberg. „Deshalb setze ich mich zusammen mit UNICEF dafür ein, dass in Zukunft jede Familie auf der Welt Zugang zu sauberem Trinkwasser und Latrinen hat.“ Padberg hat auch die Kampagne „Wasser wirkt“ unterstützt, die UNICEF Deutschland jetzt nach drei Jahren erfolgreich abschließt.
Ende dieses Jahres laufen die sogenannten „Millenniums-Entwicklungsziele“ aus. Mit ihnen hatten sich die Vereinten Nationen unter anderem vorgenommen, die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Trinkwasser von 1990 bis 2015 zu halbieren. Dieses Ziel wurde sogar schon fünf Jahre vor Ablauf der Frist erreicht, 2,3 Milliarden Menschen haben seit 1990 Zugang erhalten. Nur in drei Ländern – der Demokratischen Republik Kongo, Mosambik und Papua Neuguinea – hat mehr als die Hälfte der Bevölkerung noch immer kein sicheres Trinkwasser.
Die guten Durchschnittswerte verdecken jedoch große Unterschiede: Vor allem die ärmsten Familien, die in einer ländlichen Region im südlichen Afrika oder Asien leben, bleiben von dem Fortschritt bisher ausgeschlossen. Mädchen verlieren außerdem viel Zeit mit Wasserholen – Zeit, die ihnen zum Beispiel für den Schulbesuch fehlt. UNICEF schätzt, dass allein in Afrika die Menschen, vor allem Frauen und Mädchen, jedes Jahr 40 Milliarden Stunden mit Wasserholen beschäftigt sind.
UNICEF fordert deshalb, dass bis 2030 erstmals alle Menschen weltweit in ihren Häusern oder in der nahen Umgebung Trinkwasser und sanitäre Anlagen haben sollen. Auch Schulen und Krankenhäuser sollen einen Mindeststandard von Wasser, Latrinen und Hygieneregeln haben, um Krankheiten vorzubeugen. Das soll auch verbindlich in den neuen nachhaltigen Entwicklungszielen, die dieses Jahr von den Vereinten Nationen verabschiedet werden sollen, festgelegt werden.
Auch dank besserem Zugang zu Trinkwasser, sanitären Anlagen und Hygiene konnte die Kindersterblichkeit in den vergangenen Jahrzehnten halbiert werden. Die Zahl der Kleinkinder, die an Durchfallerkrankungen sterben, ist seit 2000 um 54 Prozent gesunken. Dennoch gehören Durchfallerkrankungen neben Lungenentzündungen weiterhin zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren weltweit.
Kampagne „Wasser wirkt“ hilft über 500.000 Kindern
Zum Weltwassertag schließt UNICEF Deutschland die erfolgreiche Kampagne „Wasser wirkt“ ab. Drei Jahre lang haben vor allem die 150 ehrenamtlichen UNICEF-Gruppen in ganz Deutschland auf das Menschenrecht auf Wasser aufmerksam gemacht und Spenden für Kinder in sechs Programmländer gesammelt.

Schmutziges Wasser tötet täglich fast 1.000 Kinder

http://www.kleinezeitung.at/s/chronik/international/4689847/Kampf-ums-Ueberleben_Schmutziges-Wasser-totet-taeglich-1000-Kinder

Schmutziges Wasser tötet täglich fast 1.000 Kinder

Für 748 Millionen Menschen ist die Versorgung mit sauberem Wasser noch immer ein täglicher Kampf - viele Kinder bezahlen diesen Umstand mit ihrem Leben.
Seit 1990 haben etwa 2,3 Milliarden Menschen Zugang zu Trinkwasser erhalten. Doch für 748 Millionen Menschen ist die Versorgung mit sauberem Wasser noch immer ein täglicher Kampf. Vor allem Randgruppen, arme Familien und Menschen in ländlichen Gebieten sind betroffen.

Unhaltbare Verhältnisse

Für Kinder sind die Folgen von verschmutztem Trinkwasser tragisch: Durchschnittlich sterben noch immer 1.000 Kinder jeden Tag an Durchfallerkrankungen. Weltweit gibt es noch drei Länder, wo mehr als die Hälfte der Bevölkerung kein Trinkwasser zur Verfügung hat: Mosambik, Papua Neuguinea und die Demokratische Republik Kongo. Zwei von fünf Menschen weltweit ohne Zugang zu sauberem Wasser leben im südlichen Afrika. In China leben 112 Millionen Menschen ohne Trinkwasser und in Indien 92 Millionen.
Bis 2030 sollen alle Menschen in ihren Häusern oder in der nahen Umgebung eine Grundversorgung mit Trinkwasser und sanitären Anlagen haben, so die UNICEF-Forderung. Auch Schulen und Krankenhäuser sollen einen Mindeststandard von Wasser, Latrinen und Hygieneregeln haben, um Krankheiten vorzubeugen. Das soll auch verbindlich in den neuen nachhaltigen Entwicklungszielen, die dieses Jahr von den Vereinten Nationen verabschiedet werden sollen, festgelegt werden.
UNICEF führt in mehr als 100 Ländern Programme für Trinkwasser und Hygiene durch. Die Organisation arbeitet mit Partnern und Regierungen und setzt sich für innovative und kostengünstige Methoden ein. Bei Naturkatastrophen und Krisen wie aktuell in Vanuatu, in Syrien oder im Südsudan stellt UNICEF unter anderem große Mengen von Chemikalien zur Wasserreinigung bereit und verteilt Hygienesets mit Seife, Waschmittel und anderen Hygieneartikel an Flüchtlinge in Notunterkünften.

Mehr zum Thema

Sollten Reformen ausbleiben, drohe eine Trinkwasser-Knappheit, die vor allem Länder mit heißem und trockenem Klima hart treffen werde.
Warnung vor akutem Wassermangel / Bild: APA/ROBERT JAEGER

Freitag, 20. März 2015

ADRA Vanuatu sorgt für Trinkwasser.....

http://www.stanet.ch/APD/news/4332.html

ADRA Vanuatu sorgt für Trinkwasser, sanitäre Anlagen und Hygieneprint druckenemail versenden
Silver Spring, Maryland/USA, 19.03.2015 / APD
Vom Zyklon zerstörtes Auto auf Vanuatu
Vom Zyklon zerstörtes Auto auf Vanuatu
© Foto: ADRA
Laut Regierungsangaben in Vanuatu sind 24 Menschen dem Zyklon „Pam“ zum Opfer gefallen und 3.300 mussten evakuiert werden. Wie viele Menschen wirklich betroffen sind und wie gross der Schaden ist, kann erst abgeschätzt werden, wenn die weitere Inseln wieder zugänglich oder die Kommunikationskanäle wiederhergestellt sind. Der Wirbelsturm fegte am 14. März mit Windgeschwindigkeiten von 270 Kilometern über einen Teil des 1.300 Kilometer langen Archipels von 83 Inseln hinweg, deren 67 mit rund 253.000 Menschen bewohnt sind. Häuser, Schulen, Strassen, Brücken und Häfen seien massiv beschädigt worden, teilte die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA Vanuatu mit, die seit sieben Jahren im Land tätig ist.
Das Hilfswerk schütze im Moment rund 9.500 Begünstigten vor den krankmachenden Folgen mangelhafter Hygiene, schlechten sanitäreren Anlagen sowie dem ungenügenden Zugang zu Trinkwasser in zehn der 20 Notunterkünfte, die in der Hauptstadt Port Vila errichtet worden seien. Zudem würden den Opfern des Zyklons Nahrungsmittel, Haushalt-Wasserfilter, Hygiene-Kits und Informationen über Hygiene im Katastrophenfall verteilt.
ADRA Vanuatu mit Leitung im WASH-Bereich
Für ADRA Vanuatu arbeiten in der Hauptstadt Port Vila sowie auf den Inseln Efate, Tanna, Pentecost und Santo insgesamt 20 Angestellte mit Ausbildung im technischen und Projektmanagementbereich, speziell im Bereich Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene (WASH). Dies, in Verbindung mit Nothilfematerialien, die in Lagerhäusern auf drei Inseln bereitstanden, hätten es dem Hilfswerk unmittelbar nach der Katastrophe ermöglicht Wasserkanister, Wasserfilter und Seife zu verteilen. Der Zugang zu sauberem Wasser sei ein zentrales Element nach einer Katastrophe, um viele Krankheiten zu verhindern, so die Hilfsorganisation. ADRA Vanuatu arbeitet mit der Katastrophenhilfe der Regierung (NDMO) zusammen. Dem Hilfswerk wurde die Leitung im Berich Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene (WASH) übertragen.

Ein Teil der 83 ADRA-Freiwilligen


Ein Teil der 83 ADRA-Freiwilligen
© Foto: ADRA
ADRA Freiwillige
Als Hilfswerk der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, kann ADRA Vanuatu auf der ganzen Inselgruppe aus den 19.200 Kirchenmitgliedern in 85 Kirchgemeinden Freiwillige rekrutieren. Gegenwärtig arbeiten 83 Freiwillige bei ADRA mit.
Internationale Spezialisten vor Ort
Die regionale ADRA Leitung sei mit sechs Spezialisten des Katastrophenteams vor Ort, zusätzlich auch eine Mitarbeiterin von ADRA Deutschland, welche die weiteren Nothilfeprojekte und spätere Wiederaufbauprojekte planten und die Kommunikation gewährleisteten, so ADRA International.
WASH-Projekt geplant
In einem weiteren Projekt ist laut ADRA International geplant, dass auf den am meisten verwüsteten Inseln Efate, Tanna und Pentecost, in Koordination mit der nationalen Katastrophenhilfe (NDMO), 30.000 Menschen in den Bereichen sauberes Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene (WASH) zu helfen.
Zerstörte Kirchen
Nach Angaben von Pastor Nos Terry, Kirchenleiter der Siebenten-Tags-Adventisten in Vanuatu, seien in der Hauptstadt Port Vila durch den Zyklon vier adventistische Kirchengebäude total zerstört worden. Viele seiner Kirchenmitglieder hätten ihre Häuser verloren und hätten in Notunterkünften Unterkunft gefunden.